Entspannungstherapie
Die Entspannungstherapie (Progressive Relaxation, Autogenes Training etc.) bietet einfach und alltagstauglich Möglichkeiten, die Folgen dauerhafter Stressreaktionen zu lindern.
Sie ist deshalb wichtiger Bestandteil der psychologischen Schmerztherapie. Das Schmerzsignal löst immer eine Stressreaktion aus, die wiederum automatisch zu erhöhter muskulärer Anspannung und damit zu einer Schmerzverstärkung beiträgt. Eine verbesserte muskuläre Entspannung, die Auslösung einer zentralen Entspannungsreaktion sowie eine auf Dauer günstige Balance zwischen Sympathikus- und Parasympathikusaktivität im vegetativen Nervensystem, die durch die konsequente Anwendung dieser Methoden erreicht werden, reduzieren die Schmerzstärke meist schon erheblich.
In der Therapie psychosomatischer Erkrankungen gelten die weitreichenden Auswirkungen der verbesserten Balance im vegetativen Nervensystem durch regelmäßige Anwendung einer Entspannungstechnik ebenfalls als bedeutsam. Eindrucksvoll belegen zahlreiche Studien die Wirksamkeit beider Techniken, so z.B. zur Verbeugung vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Magen-Darm-Erkrankungen, chronischen Stoffwechselstörungen.
Auch in der Therapie von Angststörungen stellt die Entspannungstherapie durch die Senkung des dabei meist dauerhaft erhöhten allgemeinen Anspannungszustands einen wichtigen Baustein dar.
Das Einüben beider Techniken erfordert zu Beginn ein regelmäßiges Trainieren, nach Möglichkeit sollten die einfachen und nicht zeitaufwändigen Übungen zweimal täglich selbständig durchgeführt werden, damit rasch ein Automatismus in den Abläufen entsteht, der dann zuverlässige Erfolge weitgehend unabhängig von der jeweiligen Umgebung und Situation möglich macht. Nach der Erläuterung der Technik im Rahmen der Therapie und ersten Durchgängen unter Anleitung kann das selbständige Training zuhause und später auch am Arbeitsplatz ganz individuell erfolgen.